Altersweitsichtigkeit (Presbyopie)

05.09.2022
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Wie äussert sich eine Altersweitsichtigkeit?

Wie alle Organe des menschlichen Körpers altert auch das Auge. Es handelt sich um einen natürlichen Vorgang, der früher oder später jeden betrifft. Die Altersweitsichtigkeit wird in der Fachsprache Presbyopie genannt und entsteht durch die verminderte Elastizität der Augenlinse. Diese kann sich dadurch nicht mehr genügend abrunden und die Brechkraft somit nicht mehr ausreichend erhöhen. Als Folge können Gegenstände in der Nähe nicht mehr scharf abgebildet werden, es besteht eine Weitsichtigkeit. Häufig bemerkt man dies, wenn man die Zeitung oder das Buch zunehmend mit grösserem Abstand lesen muss um die Schrift scharf zu sehen. Gelegentlich äussert sich die Altersweitsichtigkeit auch mit Kopfschmerzen beim Lesen.

Ursache der Altersweitsichtigkeit

Wie bei der Weitsichtigkeit können nahe Gegenstände nicht scharf abgebildet werden, die Ursache ist jedoch eine andere. Während bei der klassischen Weitsichtigkeit (Hyperopie), die schon in jungen Jahren auftreten kann, die häufigste Ursache ein zu kurzer Augapfel ist, liegt das Problem bei der Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) bei der Linse. Die komplizierte Bauweise der Augenlinse erlaubt die Formveränderung, die zur Akkommodation notwendig ist. Um nahe Bilder scharf zu sehen muss die Linse eine kugelige Form einnehmen, damit die Brechkraft erhöht wird. Dies geschieht, indem ein kleiner Augenmuskel (Musculus ciliaris) sich entspannt. Im Alter wird die Linse zunehmend weniger elastisch und wölbt sich trotz entspanntem Ziliarmuskel nicht mehr ausreichend. Diese Veränderung ist physiologisch, das heisst sie tritt natürlicherweise auf und zwar zwischen dem 40. Und 50. Lebensjahr. Es handelt sich also um keine Krankheit im engeren Sinne, da ausnahmslos jeder Mensch betroffen ist.

Therapie

Am einfachsten lässt sich die Altersweitsichtigkeit durch den Gebrauch einer passenden Lesebrille korrigieren. Es kommen analog zur Hyperopie Sammellinsen zum Einsatz, die die Brechkraft erhöhen. Natürlich können auch Kontaktlinsen eingesetzt werden. Wichtig ist, dass eine Sehhilfe in der richtigen Korrektur verwendet wird. Es ist daher empfohlen, die genaue Brechkraft der Augen bei einem Facharzt ausmessen zu lassen. Da die Altersweitsichtigkeit anfangs zunimmt, werden immer stärkere Lesebrillen benötigt, bis die Korrektur ab einem gewissen Alter konstant bleibt.

Zudem gibt es auch operative Therapiemöglichkeiten. So kann zum Beispiel durch einen Eingriff an der Hornhaut die Brechkraft erhöht werden. Spezielle multifokale Linsen können implantiert werden, wenn zusätzlich zur Altersweitsichtigkeit ein fortgeschrittener grauer Star besteht.

Werden kurzsichtige Menschen auch altersweitsichtig?

Wie bereits erwähnt bleibt kein Mensch von der Veränderung der Linsenelastizität verschont. Also haben auch Kurzsichtige im Alter eine weniger elastische Linse. Die zu hohe Brechkraft, die die Kurzsichtigkeit bedingt, kann jedoch den Elastizitätsverlust bis zu einem gewissen Punkt ausgleichen. Kurzsichtige Menschen benötigen daher erst viel später eine Lesebrille.

Fazit

Die Altersweitsichtigkeit betrifft jeden und ist demnach ein sehr häufiges Problem, das sich jedoch leicht durch eine passende Lesebrille korrigieren lässt. Sollten auch Sie zunehmend Schwierigkeiten beim Lesen in der Nähe haben, so könnte dies ein Anzeichen der Altersweitsichtigkeit sein. Ihr Augenarzt im Zürcher Oberland berät Sie gern und hilft Ihnen bei der Anpassung der korrekten Lesebrille.