Behandlung von zu hohem Augendruck

05.09.2022
  1. Start
  2. Behandlung von zu hohem Augendruck

Wie äussert sich zu hoher Augendruck?

Der erhöhte Augendruck kann zur irreversiblen Schädigung des Sehnervs und somit zum Krankheitsbildes des grünen Stars (Glaukom) führen. Der Druckanstieg erfolgt schleichend, meist lange vor den ersten Symptomen. Bei diesen handelt es sich in der Regel um Sehminderungen in Form von Gesichtsfeldausfällen (Skotome), die sich vom Rand gegen die Mitte ausbreiten. Bei der Diagnose ist häufig bereits eine bleibende Sehnerv Schädigung vorhanden. Um dies zu verhindern, muss ein erkannter Druckanstieg in jedem Fall behandelt werden.

Entstehung des zu hohen Augendruckes

Das Kammerwasser ist zuständig für die Aufrechterhaltung von einem konstanten Augendruck. Wird zu viel Kammerwasser produziert oder ist aus irgendeinem Grund der Abfluss gestört, so kommt es zum Druckanstieg und später zum Glaukom. Je nach Ursache für den Druckanstieg werden verschiedene Glaukom Subtypen unterscheidet. Beim Offenwinkelglaukom, der häufigsten Form, ist der Abfluss im Trabekelwerk gestört. Beim Winkelblockglaukom kann das Kammerwasser aufgrund eines verengten oder blockierten Pupillarwinkel nicht in die vordere Augenkammer gelangen.

Behandlungsformen

Es gibt verschiedene Ansätze um den Druck im Auge zu senken. Je nach Ursache und Schweregrad werden verschiedene Behandlungsformen eingesetzt. Leider kann durch die Therapieformen lediglich einer weiteren Verschlechterung vorgebeugt werden, es kommt nicht zur Verbesserung des Ist-Zustandes.

Augentropfen

In erster Linie werden immer Augentropfen eingesetzt. Diese wirken lokal und vermindern entweder die Produktion von Kammerwasser oder verbessern den Abfluss. Zur Verfügung stehen verschiedene Substanzklassen, wie zum Beispiel Parasympathomimetika (va. Pilocarpin) oder Sympathikolytika. Es ist zentral, dass die Augentropfen regelmässig angewendet werden, da ansonsten kein Therapieerfolg erreicht werden kann.

Orale Medikamente

Aufgrund der vielen Nebenwirkungen werden selten orale Medikamente zur Senkung des Augendruckes eingesetzt.

Operative Techniken

Wenn durch die medikamentöse Therapie keine ausreichende Drucksenkung erreicht werden kann, sind operative Eingriffe sinnvoll. Man unterscheidet zwei Verfahren, die Trabekulektomie und die Goniotomie. Bei der Trabekulektomie wird chirurgisch ein künstlicher Abflussweg für das Kammerwasser geschaffen. Diese Technik dient als Therapie des Offenwinkelglaukoms. Zur Behandlung eines Winkelblockglaukoms wird mittels der Goniotomie der Kammerwinkel eröffnet.

Lasereingriffe

Auch Lasereingriffe sind sehr wirksam in der Glaukom-Therapie. Analog zu den chirurgischen Techniken stehen auch hier verschiedene Verfahren zur Verfügung. Bei der Lasertrabekuloplastik wird das Trabekelwerk zerstört, damit es sich im natürlichen Heilungsprozess neu und richtig nachbildet. Diese Methode ist sinnvoll, wenn der Abfluss im Trabekelwerk gestört ist (Offenwinkelglaukom). Einen anderen Ansatz verfolgt die Laseriridotomie als Behandlung des Winkelblockglaukoms. Mit einem Laser wird hier ein kleines Loch in die Iris (Regenbogenhaut) gemacht, so dass das Kammerwasser trotz blockiertem Kammerwinkel in die vordere Augenkammer abfliessen kann. Wird zuviel Kammerwasser produziert, so kann durch die Zyklophotokoagulation ein Teil des Ziliarkörpers vernarbt werden, so dass die Produktion gesenkt wird.

Zusammenfassung

Der erhöhte Augendruck kann zu irreversiblen Schäden des Sehnervs führen und ist deshalb nicht zu unterschätzen. Die Früherkennung ist zentral um Folgeschäden zu minimieren. Nach der Diagnose stehen verschiedene Behandlungsformen zur Verfügung, die man individuell einsetzen kann. Reichen Medikamente nicht aus, so sind operative Techniken beziehungsweise Lasereingriffe indiziert. Bei Vorhandensein von Risikofaktoren für einen Druckanstieg im Auge sollten regelmässig augenärztliche Kontrollen durchgeführt werden, da der erhöhte Augendruck häufig für lange Zeit unerkannt bleibt. Ihr Augenarzt im Zürcher Oberland berät Sie gerne ausführlicher zu diesem Thema.