Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

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Was ist eine Makuladegeneration?

Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine Augenkrankheit des Zentrums der Netzhaut (Makula). Dieses lichtempfindliche Areal im Auge hat eine hohe Dichte an Sinneszellen und ist essentiell für das Sehen feiner Details. Auf der Makula befindet sich der zentrale Bereich des Gesichtsfeldes. Dieses Zentrum ist wichtig, damit uns alltägliche Tätigkeiten wie Lesen, das Erkennen von Gesichtern, die Benutzung eines Computers oder Smartphones und alle anderen visuellen Aktivitäten, bei denen kleine Details wichtig sind, ermöglicht sind. Die Makuladegeneration ist eine der häufigsten Erblindungsursachen in der zweiten Lebenshälfte. Oft spricht man daher von der „altersbedingten Makuladegeneration“ (AMD). Leider ermöglicht die Brille keine Korrektur der Sehschärfe.

Wie kommt es dazu?

Mit dem Alter kann es sein, dass die Sauerstoffversorgung der Netzhaut zunehmend abnimmt, was durch Proteinablagerungen unter der Pigmentschicht verursacht wird. Anfänglich merken betroffene Menschen oft nichts, da die Sehschärfe nur allmählich abnimmt. Diese Stellen der Netzhaut (Pigmentepithel) können sich entzünden, sodass das zweite Stadium der Entzündung erreicht wird. Hier versucht die Netzhaut den Sauerstoffmangel zu kompensieren, indem neue Blutgefässe gebildet werden (Angiogenese). Leider haben diese neu gebildeten Blutgefässe oft schwache Wände und Flüssigkeit treten in der Folge aus. Diese Faktoren und die Ansammlung von Flüssigkeiten beschädigen die Zellen im Zentrum der Netzhaut. Es kommt zu einer Vernarbung der Makula und führt zu einem permanenten Sehverlust.

Risikofaktoren sind unter anderem intensive Sonnenstrahlung und genetische Veranlagung. Des Weiteren begünstigen Bewegungsmangel, Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht und eine unausgewogene Ernährung die Makuladegeneration.

AMD
Gesunde Augen

Die verschiedenen Formen der Makuladegeneration

Bei der Makuladegeneration können zwei Formen auftreten, die feuchte oder die trockene Makuladegeneration.

Die trockene Makuladegeneration

Diese Form der Krankheit ist am häufigsten und tritt bei  über 85% der Fälle auf. Sie entwickelt sich langsam über Jahrzehnte hinweg, nur in seltenen Fällen nimmt die Sehfähigkeit schnell ab.

Mit dem Alter ist das Auge nicht mehr fähig, die Stoffwechselprodukte vollständig abzubauen und es formen sich kugelige, gelbliche Ablagerungen unter der Netzhaut, sogenannte Drusen. Diese Drusen blockieren die Versorgung der Sehzellen mit essentiellen Nährstoffen und die Sehzellen werden stark in ihrer Funktion beeinträchtigt. Die blockierten Stellen führen zu Schwierigkeiten beim Lesen und einem Verlust der Sehschärfe. Da nur die Zellen im Zentrum der Netzhaut betroffen  von diesen Ablagerungen sind, bleibt das äussere Gesichtsfeld erhalten und die Orientierung im Raum ist noch möglich.

Die feuchte Makuladegeneration

Anders als bei der trockenen Makuladegeneration, wobei Ablagerungen zu blockierten Sinneszellen führen, sind bei der feuchten Makuladegeneration krankhaft wachsende Blutgefässe die Übeltäter. Die Gefässe wachsen von der Aderhaut in die Netzhaut ein. Weil die neu geformten krankhaften Gefässe poröse und schwache Wände aufweisen, tritt Blut und Flüssigkeit aus; Die Netzhaut schwillt an, wird dicker und es formt sich ein sogenanntes „Makulaödem“.

Die Ansammlung der Flüssigkeit führt dazu, dass betroffene Patienten/innen ein verzerrtes Sehvermögen haben. Was früher mal gerade Linien waren, sind nun krumme Striche, Buchstaben erscheinen verschwommen.

Diese Krankheit ist weit aggressiver und führt zu einer schnellen Verschlechterung des Sehvermögens. Durch das Trauma der Netzhaut können sich Narben bilden,  die schlussendlich den Sehverlust im Zentrum des Auges verursachen.

Symptome

Mögliche Anzeichen einer altersbedingten Makuladegeneration:

  • Steigende Blendempfindlichkeit

  • Verzerrte Linien, Wellenlinien

  • Ausfälle im Gesichtsfeld

  • Verschwommenes Sehen

  • Verringerter Kontrast

  • Dunkler Schatten im Zentrum des Gesichtsfeldes

Beide Krankheitsformen können für lange Zeit unbemerkt bleiben. Erst wenn die Sehkraft zu einem gewissen Grad beeinträchtigt ist, merken Betroffene Probleme mit ihrer Sehschärfe.

Was deutet auf eine trockene Makuladegeneration hin?

Durch die Drusen entstehen Schwachstellen im Sehvermögen. Es kommt zu Leseschwierigkeiten, Buchstaben fehlen, später fehlen ganze Worte. Mit der Ausbreitung des betroffenen Areals nehmen diese Beschwerden zu. Haben Sie Mühe bei der Gesichtserkennung, ist dies ein Verdachtsgrund für trockene AMD.

Was deutet auf eine feuchte Makuladegeneration?

Die Symptome sind ähnlich wie bei der trockenen AMD. Gerade Linien sind wellig, verzerrt oder unterbrochen. Ein Indiz darauf ist, wenn Sie Türrahmen oder die Badezimmerplättchen nicht mehr als gerade sehen können. Stellen Sie bei sich solche Symptome fest, kontaktieren Sie umgänglich Ihren Augenarzt oder Ihre Augenärztin.

Früherkennung und Prophylaxe

Um das Augenlicht zu bewahren, ist es wichtig dass man einen augenfreundlichen Lebensstil pflegt, um das Fortschreiten der Krankheit möglichst positiv zu beeinflussen. Besonders bei der feuchten Makuladegeneration, die zur Erblindung führen kann, ist die rechtzeitige Diagnose die Voraussetzung für einen erfolgreichen Behandlungsverlauf.

Sie können selbst durch regelmässige Augenarztbesuche und Selbstbeobachtung eine frühe Diagnose stellen. Ab dem 50. Lebensjahr empfehlen wir jährlich eine gründliche Augenuntersuchung, damit Augenkrankheiten und der Sehverlust möglichst schnell erkannt werden können.

Wie bei so vielen anderen Aspekten der Gesundheit gilt auch beim Auge: Vitamin- und obstreiche Ernährung mit viel Gemüse stellt sicher, dass wichtige Antioxidanzien (wirken schützend) den gesunden Alterungsprozess unterstützen.

Diagnose

Mit einem Gitterlinientest werden das Sehvermögen und die Untersuchung der Makula getätigt. Dabei kann der Arzt Drusen, Gefässveränderungen und angesammelte Flüssigkeit identifizieren. Mit der Schaltlampe untersucht der Augenarzt/die Augenärztin das Netzhautgewebe. Drusen und andere Veränderungen wie z.B. Wucherungen oder Flüssigkeitenansammlung in der Netzhaut sind dadurch früh erkennbar.

Einen Selbsttest können Sie zudem auch mit dem Amsler Gitter durchführen.

Eine weitere Option ist die Untersuchung mit der optische Kohärenztomografie (OCT) – eine Diagnose, die auf einem ähnlichen Prinzip wie die Ultraschalluntersuchung beruht. Mit Licht wird ein optischer Schnitt durch die Netzhaut gelegt, um die Netzhaut und allfällig abgeflossene Flüssigkeiten zu visualisieren.

Anhand dieser Untersuchungen kann der Augenarzt/die Augenärztin die Diagnose stellen und eine entsprechende Behandlung einleiten.

Behandlung

Bis vor ein paar Jahren galten beide Formen als unbehandelbar. Die feuchte Makuladegeneration hat Behandlungsoptionen, bei denen ein Fortschreiten des Sehverlustes aufgehalten werden kann – in diesem Falle mit medikamentösen Spritzen ins Augeninnere (intravitrealen Injektionen).

Seit kurzem kann auch die trockene Form der altersbedingten Makuladegeneration mit einer neuen Therapiemöglichkeit, der Photobiomodulation, behandelt werden. Bei diesem Verfahren werden für den Sehvorgang wichtige Zellen der Netzhaut mit Licht spezieller Wellenlängen stimuliert. Mehr dazu erfahren Sie unter Photobiomodulation bei AMD.

Ohne Behandlung und präventiven Massnahmen tritt bei der Makuladegeneration der Sehverlust ein. Gehen Sie regelmässig zum Augenarzt oder zur Augenärztin und lassen Sie sich die Augen kontrollieren.

Therapeutische Massnahmen werden bei betroffenen Menschen mit einer qualifizierten Rehabilitation mit vergrössernden Sehhilfen (Low Vision) begleitet. Mit Low-vision- Rehabilitation bestrebt man das vorhandene Sehvermögen gezielt zu nutzen. Mit den Hilfsmitteln wird stark auf das äussere Gesichtsfeld fokussiert, um diese besser auszunutzen. Selbst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium ist Lesen und Arbeiten somit möglich.

Diese Sehhilfen stehen für Ferne und Nähe zur Verfügung:

  • Lupenbrillen

  • Handlupen

  • Fernrohrbrillen

  • Bildschirmlesegeräte

  • Vergrösserungssysteme für Computer

  • Sprachausgabe etwa auf Smartphones und Tablets

Das sagen unsere Patient:innen über uns

Ich bin dankbar, diese Augenklinik in der Nähe zu haben, denn Sie sind kompetent, freundlich und nehmen den Patienten ernst.

R.R.

Zuvorkommende, äusserst kompetente und sehr erfolgreiche Behandlung.

B.M.

Alle sind sehr freundlich, kompetent und hilfsbereit. Man fühlt sich gut aufgehoben, schliesslich geht es ja um etwas sehr Kostbares, die Augen!

F.H.