Augennotfälle

Wann handelt es sich um einen Augennotfall?

Fakt ist, dass die Unterscheidung zwischen einer Bagatelle und einem richtigen Augennotfall nicht immer leicht zu machen. Vor allem für Laien – das heisst für nicht-medizinisches Fachpersonal oder OptikerInnen – kann es mitunter sehr schwierig sein, solche Symptome richtig einzuordnen. Fairerweise muss angemerkt werden, dass in vielen Fällen der erste äussere Eindruck keine definitiven Rückschlüsse auf die zugrundeliegende Problematik liefern kann – dafür bedarf es meist gezielter Untersuchungen durch Ihren Augenarzt.

Aber wann sollte man einen Augenarzt zur genaueren Beurteilung aufsuchen? Im Folgenden soll dieser Frage genauer auf den Grund gegangen werden. Ausserdem sollen ein paar Hilfestellungen zur besseren Beurteilung von akuten Augenproblemen gegeben werden – damit auch Sie die Situation besser ein- und abschätzen können. Es wird jedoch in keinster Weise erwartet, dass Sie anhand dieser nachfolgenden Informationen eine abschliessende Einschätzung machen können. Im Zweifelsfall helfen wir Ihnen gerne weiter! Dann ist es in der Regel besser, eine professionelle Einschätzung einzuholen und sich von einem Augenarzt untersuchen zu lassen. Suchen Sie lieber einmal zu oft als zu wenig einen Augenarzt auf, weil ein ausbleibender Besuch schwerwiegende Folgen haben kann. Wir sind stets für Sie da!

Wichtigste Kriterien zur Beurteilung der Situation

Wie bereits erwähnt, sollen in diesem Artikel die wichtigsten Leitsymptome einer ernsthaften Augenproblematik – also eines Augennotfalls – vorgestellt werden. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Symptome sowohl zusammen, aber auch isoliert auftreten können und dass sich nicht bei jedem Menschen die gleichen Symptome bei der gleichen Erkrankung äussern. Jeder Mensch ist einzigartig und reagiert entsprechend individuell auf äussere Einflüsse und Krankheitsereignisse. Die folgenden Symptome kommen jedoch sehr häufig vor, sind als Warnsymptome bekannt und können ein Indiz für einen augenärztlichen Notfall sein:

Plötzlicher Sehverlust oder Sehstörungen

Eines der offensichtlichsten Anzeichen dafür, dass ein Problem mit den Augen besteht, sind Ausfälle und Störungen des Sehvermögens. Sehstörungen können in vielen verschiedenen Formen auftreten und dabei einen individuellen Leidensdruck ausüben – denn nicht jeder Mensch fühlt sich auf gleiche Weise davon beeinträchtigt. Beispiele von Sehstörungen sind Erscheinungen wie Schleier, Blitze, Farbkreise (Aura-ähnlich), «schwarze Mücken» (Mouches volantes) oder auch Russregen. Manche dieser Sehstörungen beginnen schleichend, während andere von einem Moment auf den anderen auftreten. Besonders im letzteren Fall sollte eine rasche Abklärung bei einem Augenarzt erfolgen.

Sehausfälle stellen fast immer einen Grund für einen augenärztlichen Besuch dar. Vor allem wenn der teilweise oder komplette Verlust des Sehvermögens sehr plötzlich auftritt, muss so rasch wie möglich eine augenärztliche Abklärung erfolgen, da es sich um einen Augennotfall handeln könnte.

Glaukomanfall

Ein «Klassiker» unter den Augennotfällen ist ein akutes Glaukom – auch Glaukomanfall genannt. Dazu zählt in der Regel eine klassische Kombination von Symptomen: Neben plötzlich auftretenden Einschränkungen des Sehvermögens (im Extremfall mit komplettem Sehverlust verbunden), kommt es zu Übelkeit mit Erbrechen sowie zu Kopf- und Augenschmerzen. Sollten Sie diese Symptome bei sich oder jemandem in Ihrem Umfeld beobachten, ist sofortiges Handeln gefragt. Bei diesem Augennotfall ist Zeit ein entscheidender Faktor für die Prognose und das Ausmass der Schädigung. Beinahe immer liegt das Problem bei einem Glaukomanfall in einem erhöhten Augendruck, welcher in der Folge den Sehnerv und somit die Verbindung zwischen Auge und Gehirn abklemmt. Gewebeteile, welche von der Nährstoffzufuhr abgeklemmt oder abgeschnitten werden, beginnen langsam zu degenerieren – daher die Dringlichkeit der Behandlung.

Rötungen und Entzündungen

Diese Symptome gehören zu den häufigsten, die im Bereich der Augen anzutreffen sind, sehen oft dramatisch aus, sind aber zumeist  harmlos. In gewissen Fällen jedoch können sie ein ernstzunehmendes Problem darstellen, welches unbehandelt zu unschönen Komplikationen und Schädigungen des Sehorgans und der benachbarten Strukturen führen kann. Es ist nämlich so, dass im Bereich des Gesichts – und vor allem im Bereich der Augen, Nase und Ohren – diese Strukturen teilweise nur durch ganz dünne Knochenwände oder andere Gewebe getrennt sind. Dies begünstigt und vereinfacht die Ausbreitung von Infektionen in diesem Bereich ungemein. Sollte deshalb eine Rötung und/oder offensichtliche Entzündung sehr rasch  oder mit Schmerzen und/oder anderen Begleitsymptomen auftreten und fortschreiten, sollte eine augenärztliche Abklärung erfolgen. Im Falle einer bakteriellen Infektion kommen in diesem Fall für die Therapie in aller Regel Antibiotika zum Zug.

Verletzungen (Fremdkörper, Trauma, Verätzungen)

Verletzungen im Augenbereich sehen sehr schnell sehr dramatisch aus – dies allein reicht meist aus, um den Augennotfall aufzusuchen. Nicht jede Verletzung ist jedoch so offensichtlich wie die meisten Traumata (Quetschungen, Blutungen, etc.). Gerade bei kleinen Fremdkörpern wie Splittern oder Metallstaub sind diese auf den ersten Blick kaum zu erkennen – entweder aufgrund ihrer Grösse oder ihrer versteckten Lage (z.B. unter dem Augenlid). Bemerkt wird in der Regel vor allem ein ständiges Kratzen, Jucken, Brennen oder Schmerzen. Es ist von grösster Wichtigkeit allfällige Fremdkörper – egal ob klein oder gross – nicht eigenhändig zu entfernen! Denn bei diesem Vorgang kann – wenn nicht durch eine Fachperson ausgeführt – noch viel mehr Schaden angerichtet werden.

Verätzungen mit Säuren oder Laugen hingegen sollten zuallererst und noch am Ort des Geschehens unter laufendem Wasser, lange und gründlich ausgespült werden. Durch diesen ersten Schritt soll bereits eine erste Schadensbegrenzung gewährleistet werden. Erst danach sollte umgehend der Gang zum Augennotfalldienst für die weitere Abklärung und Behandlung erfolgen.

Augennotfälle in Wetzikon – Diagnostik und Behandlung

Die hier erwähnten Punkte sollen lediglich als Orientierungshilfe dienen und stellen keine abschliessende Liste dar. Grundsätzlich sind alle Symptome, die sehr plötzlich auftreten und sich weiterentwickeln, Schmerzen, starke und deutlich warme Rötungen sowie Sehstörungen Warnsignale und sollten abgeklärt werden. Im Zweifelsfall sollte der Augenarzt ausserdem lieber einmal zu oft als zu wenig aufgesucht werden. Bei Unsicherheit dürfen Sie sich telefonisch bei uns melden – unser Team in Wetzikon hilft Ihnen gerne weiter. Unsere Aufmerksamkeit für Ihre Zufriedenheit!