Augensymptome
bei Migräne

02.09.2022
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Was ist Migräne?

Die Migräne ist eine weit verbreitete Form von starken, chronischen Kopfschmerzen. Rund 20% der weiblichen Bevölkerung sind betroffen. Neben den typischen halbseitigen Kopfschmerzen klagen die Betroffenen häufig über Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmintoleranz. Häufig sind auch Symptome der Augen, welche zu der sogenannten Aura-Symptomatik gehören.
Ein Migräneanfall dauert zwischen 4 und 72 Stunden. Die Lebensqualität von Migräne-Patienten ist in dieser Zeit enorm eingeschränkt und eine korrekte Therapie unumgänglich. Leider ist fast die Hälfte der Betroffenen nicht oder falsch diagnostiziert und behandelt.

Ursache von Migräne

Die Entstehung der Migräne ist bis heute noch nicht abschliessend geklärt. Man vermutet eine Gefässerweiterung in den Hirnhäuten, was die pulsierenden Kopfschmerzen erklären würde, jedoch werden auch entzündliche und genetische Ursachen diskutiert. Fakt ist, das die Migräne allgemein zunimmt und eine familiäre Häufigkeit beobachtet werden kann. Somit tragen sowohl genetische als auch Umweltfaktoren zu der Erkrankung bei. Es werden verschiedene Attacken-auslösende Faktoren vermutet: Stress, Schlafmangel, bestimmte Nahrungsmittel oder Hormone.

Migräne mit Aura

Rund die Hälfte aller Migräne-Patienten leiden an der sogenannten Aura-Symptomatik. Es handelt sich um fokale neurologische Symptome, welche durch pathologische Erregung der Hirnrinde zustande kommen. Die Augen sind häufig betroffen.
Zu den Aura-Symptomen gehören:

  • Gesichtsfeldausfälle

  • Lichtblitze

  • Farbige Kreise um Lichtquellen

  • Gefühlsstörungen

  • Schwindel

  • Sprachstörungen

Diese Symptome gehen meist dem Kopfschmerz voraus und kündigen eine Migräne-Attacke an. In diesem Stadium sind die Symptome schwierig von denen eines Schlaganfalles abzugrenzen. Deshalb sollten langandauernde Aura-Symptome unbedingt genaustens abgeklärt werden.

Augenmigräne – eine Sonderform der Migräne

Die Augenmigräne (auch migraine ophthalmique genannt) ist eine Sonderform der Migräne. Es treten beidseitige Sehstörungen auf, welche nicht immer von Kopfschmerzen begleitet werden. Das häufigste Symptom ist das sogenannte Flimmerskotom, ein Gesichtsfeldausfall, der von Flimmern begleitet ist. Daneben können Lichtblitze und Schwindel auftreten. Nur ganz selten kommt es zur Lähmung der Augenmuskeln.
Ursächlich ist eine Durchblutungsstörung der Sehrinde im Gehirn. Die Symptome treten plötzlich auf und verschwinden meist spontan innert wenigen Minuten wieder. Betroffen sind häufig junge Erwachsene.

Therapie der Migräne

Während Kopfschmerzen in der Regel gut auf herkömmliche Schmerzmittel wie Aspirin oder Dafalgan ansprechen, reichen diese bei Migräne-Patienten häufig nicht aus. Darum müssen die behandelnden Ärzte häufig auf Triptane zurückgreifen, teurere und stärkere Schmerzmittel. Gegen die Übelkeit können Medikamente, die den Brechreiz hemmen, eingenommen werden.
Die Augensymptome bedürfen keiner speziellen Therapie. Symptomatisch kann jedoch die Einnahme von hochdosiertem Magnesium helfen.
Zur Prophylaxe und Attacken-Reduktion werden Ausdauertraining, Entspannungsübungen und Betablocker eingesetzt.

Zusammenfassung

Die Migräne ist eine häufige Erkrankung und Augensymptome treten bei etwa der Hälfte der Betroffenen auf. Da die Symptome nicht immer klar von anderen neurologischen Erkrankungen abzugrenzen sind muss die Migräne sorgfältig abgeklärt werden. Der Augenarzt und Neurologe arbeiten in der Diagnostik Hand in Hand um für den Patienten die beste Betreuung zu gewährleisten.
Verspüren auch Sie Migräne-Symptome oder möchten Sie mehr zum Thema erfahren? Ihre Augenärzte der Augentagesklinik Zürich beraten Sie gerne.