Nachstar –
eine Komplikation der Katarakt OP

02.09.2022
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Was ist ein Nachstar?

Das Krankheitsbild des grauen Stars (Katarakt) kann durch eine Operation sehr effizient behandelt werden. Kommt es nach der Operation zu einer erneuten Sehverschlechterung so spricht man von einem Nachstar. Ursächlich ist eine Trübung der hinteren Linsenkapsel, welche im Lichtweg liegt. Dies tritt bei 30-50% aller Katarakt-Operationen auf.

Wie entsteht ein Nachstar?

Bei der Katarakt-Operation wird routinemässig nur die trübe Linse durch eine neue, transparente Kunstlinse ausgetauscht und die ursprüngliche Hülle der Linse, die Linsenkapsel, bleibt bestehen. Der Vorteil von diesem Verfahren ist, dass die Kunstlinse durch die Anatomische Hülle genau in der richtigen Position gehalten wird. Nach der OP kann jedoch der hintere Anteil der Kapsel vernarben oder eintrüben und die Sicht ist dann erneut beeintächtigt. Dies kommt gehäuft bei jüngeren Patienten vor oder wenn fälschlicherweise nicht das gesamte Material der alten Linse abgetragen wurde.

Symptome

Wie bereits erwähnt ist wie beim grauen Star selber die Sehminerung im Vordergrund. Ebenfalls analog zum Katarakt können erhöhte Blendempfindlichkeit oder eine eingeschrönkte Nachtsicht auftreten. Für den Patienten ist der Nachstar häufig sehr störend und ärgerlich, da durch die Operation eine «Heilung» erwartet und erhofft wurde. Der Nachstar kann aber in der Regel einfach und ohne eine erneute OP behandelt werden.

Therapie

Mit einem Laser kann in einem kurzen Eingriff unter Lokalanästhesie die Hinterwand der Linsenkapsel eröffnet werden. Dazu werden die Pupillen durch Augentropfen erweitert, die Oberfläche betäubt und ein Kontaktglas auf die Augenoberfläche aufgelegt. So können die Kunstlinse und das Auge gut eingesehen und der Laser präzise positioniert werden. Nach der Spaltung der Hinterkapsel kann das Licht wieder ungehindert auf die Netzhaut treffen. Der Eingriff dauert lediglich wenige Minuten.

Erfolg und Komplikationen der Lasertherapie

Die Erfolgsrate des Eingriffes liegt nahezu bei 100%. In wenigen Fällen wird die Hinterkapsel zu wenig eröffnet und ein erneuter erweiternder Laser-Eingriff ist notwendig. Wenn auch selten kann es auch nach einer Laserbehandlung zu Folgekomplikationen kommen. Ein kurzfristiger Anstieg des Augeninnendruckes, der sich in einer Rötung und Augenschmerzen zeigt, ist eine häufige aber selbstlimitierende Komplikation. Ein Makulaödem ist eine Schwellung unter der Netzhaut, die durch den Laser ausgelöst werden kann. Die Behandlung ist einfach. Sehr häufig werden «Mouches volantes» beschrieben, Punkte, Flecken oder fadenförmige Wahrnehmungen im Gesichtsfeld. Diese verschwinden nach wenigen Wochen in der Regel vollständig. Die Kunstlinse kann durch die Energie des Lasers kleine Schädigungen davontragen, welche die Sicht aber nicht beeinträchtigen.

Zusammenfassung

Bis zu die Hälfte aller Patienten entwickeln nach einer Katarakt-Operation einen sogenannten Nachstar. Dies ist zwar ärgerlich, aber kein Grund zur Sorge. Ein einfacher und kurzer Lasereingriff schafft Abhilfe, indem die eingetrübte hintere Linsenkapsel eröffnet wird und das Licht so wieder ungehindert ins Auge eintreten kann. Die Erfolge sind sehr gut.
Möchten Sie noch mehr zum Thema Nachstar erfahren oder leiden Sie selber an dieser Nebenwirkung der Katarakt-Operation? Melden Sie sich bei Ihrem Augenarzt im Zürcher Oberland.