Retinaler Gefässverschluss

02.09.2022
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Was ist ein retinaler Gefässverschluss?

Durchblutungsstörungen der Netzhaut (Retina) können sowohl durch arterielle als auch durch venöse Gefässe verursacht werden. Dabei sind entweder die jeweils zu- und abführenden Gefässhauptäste des Auges (Zentralverschluss) betroffen oder nur kleinere Verzweigungen davon (Astverschluss). Welches Gefäss betroffen ist – Arterie oder Vene – und welcher Teil davon, bestimmt massgeblich die Symptome und den Verlauf.

Symptome eines arteriellen bzw. venösen Gefässverschlusses

Bei einem Verschluss der Zentralarterie kommt es zu einer plötzlichen, einseitigen aber schmerzlosen Erblindung des betroffenen Auges. Es kann auch vorkommen, dass keine komplette Blindheit aber dafür ein massiver Visusverlust und lediglich noch Lichtscheinwahrnehmung auftreten. Ist hingegen nur ein Ast der Hauptarterie betroffen, sind die Symptome auch nur im Versorgungsgebiet dieses Astes zu finden. Dies geht einher mit einem teilweisen Verlust des Sehvermögens oder einem Skotom – einer sogenannten Gesichtsfeldtrübung in einem bestimmten Bereich.

Während die Symptome bei einem arteriellen Verschluss relativ offensichtlich und akut auftreten, zeigen sich jene eines venösen Verschlusses meist in einem chronischen und schleichenden Verlauf. Dabei wird das Sehvermögen (Visus) zunehmend schlechter. Venenverschlüsse können auch asymptomatisch verlaufen.

Vorübergehender Sehverlust

Falls eine Blindheit nur flüchtig auftritt und nach ein paar Sekunden bis Minuten wieder verschwindet, kann dies ein Hinweis auf eine temporäre Minderversorgung des Auges sein. Eine solche Ischämie (Minderversorgung) kann verschiedene Ursachen haben, bedeutet aber einen temporären Verschluss eines Gefässes oder Gefässastes. Diese Art der flüchtigen Blindheit verschwindet in der Regel von alleine wieder – ist aber als Warnsignal zu betrachten und sollte deswegen unbedingt von einem Augenarzt genauer untersucht werden. Es könnte sich dabei um einen Hinweis auf eine andere ursächliche Erkrankung handeln.

Untersuchung der Netzhaut und Gefässversorgung

Falls Sie unter plötzlicher, schleichender oder temporärer Blindheit leiden, sollten Sie sich an Ihren Augenarzt des Vertrauens wenden und die Symptomatik mittels einer Ophthalmoskopie untersuchen lassen. Bei der direkten oder indirekten Ophthalmoskopie wird der Augenhintergrund (Netzhaut) genauer betrachtet. Je nach betroffener Gefässart lassen sich typische Veränderungen beobachten. Falls es sich um einen arteriellen Gefässverschluss handelt ist unter Umständen eine interdisziplinäre Abklärung von Systemerkrankungen notwendig, um sicherzustellen, dass die Augenproblematik nicht nur ein Symptom einer zugrunde liegenden Systemerkrankung ist.
Im Falle einer typisch venösen Ursache kommt unter Umständen im Verlauf noch zusätzlich eine Fluoreszenzangiographie zum Zug, um weitere Information zur Ursache der Beeinträchtigung zu erhalten.

Wann sollte ich ein plötzliches Blindheitsgefühl abklären lassen?

Bei Auftreten einer solchen Symptomatik ist schnelles Handeln sehr wichtig – denn je früher eine Behandlung einsetzten kann, desto besser stehen die Heilungschancen. Liegt das Ereignis schon mehr als eine Stunde zurück im Falle eines arteriellen Gefässverschlusses, kann es zu bleibenden Schäden kommen.
Da es sich bei der Gefässversorgung des Auges um eine der essentiellsten Funktionsvoraussetzungen des gesunden Auges handelt, können Beeinträchtigungen schwerwiegende Folgen mit sich ziehen. Sollten Sie den Verdacht haben, dass etwas nicht stimmt oder unter plötzlichem Sehverlust leiden, sind unsere Augenärzte der Augentagesklinik Zürich Oberland für Sie da und helfen Ihnen gerne weiter.