Therapie des
grauen Stars (Katarakt)

02.09.2022
  1. Start
  2. Therapie des grauen Stars (Katarakt)

Der graue Star

Der graue Star (Katarakt) ist eine Trübung der Augenlinse, die im Alter gehäuft auftritt. Die Betroffenen erleiden je nach Ausprägung eine erhebliche Einschränkung ihres Sehvermögens. Die einzige zielführende Therapie des Kataraktes ist die Operation, es besteht keine medikamentöse Alternative.

Wann soll man operieren?

Da die Katarakt Operation heute zu den Augenchirurgischen Routineeingriffen zählt, ist man grosszügiger geworden in der Indikation. Ausschlaggebend ist vor allem der Leidensdruck des Patienten. Häufige Symptome, die die Lebensqualität massiv beeinträchtigen umfassen:

  • Sehschärfe von unter 60% trotz Brille

  • Starke Blendempfindlichkeit

  • Eingeschränkte Nachtsicht

  • Einschränkung des beruflichen oder sozialen Lebens aufgrund der Sehminderung

Natürlich müssen die Grundvoraussetzungen für eine Operation gegeben sein. Schwerkranke Patienten werden zum Beispiel nicht operiert, bei diesen steht jedoch die Katarakt-Erkrankung auch nicht im Vordergrund. Hohes Alter hingegen ist in der Regel kein Ausschlusskriterium.

Voruntersuchung beim Augenarzt

Eine umfangreiche augenärztliche Untersuchung und Beratung wird vor jeder Katarakt-Operation durchgeführt. Der Arzt berechnet mit den gemessenen Werten die individuell benötigte Brechkraft der Linse. Es handelt sich um eine elektive Operation, das heisst der Patient kann den Zeitpunkt des Eingriffes selber wählen, die Progression des grauen Stars hat keinen Einfluss auf das Ergebnis.

Die Katarakt-Operation

Die chirurgische Therapie des grauen Stars ist weltweit die am häufigsten durchgeführte Operation. Gerade weil keine medikamentöse Therapie möglich ist, ist die OP so beliebt. Die Erfahrung der Chirurgen ist gross und der Eingriff vergleichsweise simpel. In einem ambulanten Setting dauert die OP lediglich 15-20 Minuten und kann in Lokalanästhesie, oder nach Patientenwunsch auch in Vollnarkose, durchgeführt werden. Der Chirurg eröffnet das Auge über die Bindehaut mit einem kleinen präzisen Schnitt. Danach wird die Linsenkapsel aufgeschnitten, es handelt sich um eine feine Hülle um die Linse, welche von der Katarakt-Erkrankung nicht betroffen ist und dementsprechend stehen bleibt. Der Linsenkern wird mit einem speziellen Gerät, einem sogenannten Phakoemulisifkationsgerät, durch Ultraschall-Wellen zertrümmert und abgesaugt. Es bleibt die leere Linsenkapsel zurück. Die Kunstlinse wird sodann eingesetzt und das Auge durch eine Naht mit hauchdünnen Fäden verschlossen. Ein Augenverband wird zur Schonung und zum Schutz vor Infektionen angelegt. In speziellen Fällen kann die Phakoemulsifikation nicht angewendet werden und die Linse wird samt ihrer Kapsel entfernt und ersetzt. Dies ist jedoch heute eine Seltenheit, da das Verfahren mit einer höheren Komplikationsrate einhergeht.

Sind beide Augen von der Erkrankung betroffen, so werden sie in der Regel im Abstand von 1 Woche operiert.

Nachkontrollen

Der Augenverband kann schon einen Tag nach der Operation abgenommen werden. Der Augenarzt kontrolliert das Ergebnis und für die erste Woche ist nachts jeweils das Tragen einer Augenschale zum mechanischen Schutz des Auges notwendig. Die nächsten Kontrollen finden in der Regel nach 1 Woche sowie nach 4-6 Wochen statt. Die Pflege und der Schutz des Auges durch entsprechende Augentropfen und -salben trägt erheblich zum Heilungsprozess bei. Folgen Sie diesbezüglich den Empfehlungen von Ihrem Augenarzt. Die vollständige Abheilung ist in der Regel problemlos und dauert 4-6 Wochen. Nach dieser Zeit kann auch eine neue Brille angepasst werden. Neue Linsen werden entwickelt, welche zusätzlich zum Katarakt zusätzlich eine Fehlsichtigkeit korrigieren können. Es sind bereits einige Modelle auf dem Markt, befragen Sie zu diesem Thema ihren Augenarzt.

Erfolg und Komplikationen

Die Operation ist extrem effektiv und zielführend. Eine erhebliche Sehverbesserung wird bei über 90% der Patienten erreicht. Das endgültige Ergebnis lässt sich erst nach Abschluss der Heilungsphase beurteilen, oft ist jedoch die Sicht schon direkt nach der OP stark verbessert. Komplikationen sind selten. Durch die regelmässigen Kontrollen durch den behandelnden Augenarzt können die meisten Komplikationen vermieden beziehungsweise frühzeitig erkannt und behandelt werden. Komplikationen sind im Allgemeinen relativ selten, die Gefährlichste, die Augenentzündung (Endophthalmitis), kommt in weniger als 0.1% der Fälle vor. Die häufigste Komplikation ist der Nachstar, welcher jedoch durch einen einfachen Lasereingriff behoben werden kann.

Fazit

Die Katarakt-Behandlung erfolgt sehr effizient durch den chirurgischen Linsenersatz. Das Verfahren ist ausgeklügelt, zumal es sich um die weltweit häufigste Operation handelt. Der Eingriff ist kurz, Komplikationen selten und das Ergebnis in über 90% mehr als zufriedenstellend, was die Therapie so attraktiv macht.

Leiden auch Sie an Symptomen des grauen Stars? Vereinbaren Sie einen Termin für eine Voruntersuchung und persönliche Beratung bei Ihrem Augenarzt in Zürich Wetzikon.