Trauma der Augen

01.09.2022
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Was ist ein Trauma?

Das Wort Trauma stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Wunde. Aus medizinischer Sicht beinhaltet das einerseits ein Ereignis, welches einen Organismus schädigt oder verletzt, und andererseits die daraus resultierende Verletzung selbst. Primär werden darunter physische (körperliche) Verletzungen verstanden, aber auch tiefgreifende psychologische Ereignisse können ein Trauma auslösen.

Traumata können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden – dies kann zum Beispiel aufgrund der Ursache geschehen, die zur Verletzung führt:

  • Mechanisch (Stich- oder Schussverletzungen und dergleichen)

  • Chemisch (Vergiftungen, Verätzungen)

  • Physikalisch (Strahlung, Verbrennungen oder Kälteexposition, Barotrauma, etc.)

  • Psychisch (Stress und ähnliches)

Eine weitere Unterscheidung wird oft bezüglich der Lokalisation der Schädigung gemacht. Es werden zum Beispiel Schädel-Hirn-Traumata von Thorax- oder Extremitätentraumata unterschieden und so weiter. In Bezug auf die Augen existiert mit dem Bulbustrauma (Augapfel) dabei eine eigenständige Kategorie.

Und schlussendlich – als massgeblicher Faktor – erfolgt noch eine Einteilung nach Schweregrad der Verletzung (Mikro-, Poly-, Bagatelltrauma, etc.).

Welche Arten von Trauma gibt es beim Auge?

Die Ursache für ein Trauma der Augen ist entscheidend für das Zeitfenster, die Art und das Ausmass der Behandlung. Aus diesem Grund ist es wichtig – sollte Sie jemals mit einem augenärztlichen, Trauma-bedingten Notfall in die Augenklinik oder in die Notaufnahme eines Spitals kommen – der behandelnden Fachperson möglichst genaue Angaben bezüglich des Unfallhergangs zu machen. Jedes Detail kann von Bedeutung sein. Insbesondere sollten Sie – soweit möglich – Auskunft über die Ursache (Was ist ins Auge gekommen?), die Intensität, die Dauer des Kontaktes (zum Beispiel bei Verätzungen und dergleichen) und jegliche, bereits ergriffene Gegenmassnahmen machen.

Im Hinblick auf die gängige Einteilung eines Traumas aufgrund der Ursache, soll dies hier anhand einiger Beispiele in Bezug auf das Auge etwas vertieft werden:

  • Mechanisch: Manche mechanische Ursachen, wie zum Beispiel Schussverletzungen, sind bezüglich der Augen zwar eher selten, andere hingegen kommen relativ häufig vor. Dazu zählen unter anderem Fremdkörper wie kleine Splitter, Sandkörner oder andere Materialien, die ins Auge gelangen und sich dort festsetzen können – aber auch grössere Fremdkörper, die unter Umständen im Auge stecken, dieses durchbohren oder aber auch das Auge verletzen können ohne darin zu verbleiben. Es gibt unzählige Möglichkeiten und es gibt nichts was irgendein Augenarzt irgendwo nicht schon einmal gesehen hat. Versuchen Sie jedoch auf keinen Fall den Fremdkörper selbst zu entfernen! Dies kann unter Umständen mehr Schaden anrichten als es Erleichterung verschafft. Ihr Augenarzt verfügt über die entsprechenden Instrumente und Möglichkeiten einen Fremdkörper so optimal wie möglich zu entfernen, um weiteren, unnötigen Schaden zu vermeiden.

  • Physikalisch: Grundsätzlich könnten die mechanischen Ursachen ebenfalls den physikalischen angerechnet werden, da sie aber an sich schon eine solch grosse Gruppe darstellen, werden diese beiden Kategorien oft getrennt aufgeführt. Zu den physikalischen Ursachen gehören entsprechend alle übrigen physikalischen Faktoren wie extreme Kälte- oder Wärmeeinwirkung, Strahlenexposition, Barotraumata (extremer Druckabfall oder –anstieg) und viele weitere.

  • Chemisch: Zu den häufigsten chemischen Ursachen für ein Trauma der Augen zählen Verätzungen mit Säure oder Lauge. Kommt es zu einem solchen Unfall sollte das Auge unbedingt umgehend gründlich mit fliessendem, frischem Wasser ausgewaschen werden. Achten Sie dabei darauf das gesunde, nicht betroffene Auge nach oben zu positionieren, um zu verhindern, dass die abfliessende, schädigende Substanz auch noch in das andere Auge fliesst. Daneben gibt es Intoxikationen, die entweder lokal oder systemisch wirkend, und das Auge schon nach kurzer Zeit zu schädigen vermögen.

  • Psychisch: Psychische Ursachen für ein Augentrauma scheinen eher unwahrscheinlich und nicht ganz fassbar. Trotzdem konnte bereits in einigen Fällen eine Verbindung zwischen einem traumatischen Ereignis und anschliessendem Auftreten von beispielweise Sehstörungen festgestellt werden. Dieses Forschungsgebiet steckt noch in den Kinderschuhen, dürfte in Zukunft aber noch einige spannende psychosomatische Erkenntnisse zum Vorschein bringen.

Therapie

So vielseitig die Ursachen für ein Trauma der Augen sein können, so vielseitig sind im Endeffekt auch die Therapieansätze. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Ausprägung und der Vielzahl an möglichen, betroffenen Strukturen kommen unterschiedlichen Verfahren, invasive und nicht-invasive Behandlungen, sowie medikamentöse Ansätze zum Zug. Die Spezialisten der Augentagesklinik Zürich Oberland sind auf jeden Fall bestens ausgerüstet und stehen Ihnen bei einem augenärztlichen Notfall oder einem Trauma der Augen rasch, adäquat und mit viel Erfahrung zur Seite.