Trockene Augen (Sicca-Syndrom)

02.09.2022
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Welche Ursache können trockene Augen haben?

Unter trockenen Augen versteht man im medizinischen Sinne die unzureichende Benetzung der Hornhaut mit Tränenflüssigkeit. Dies kann zu einer Entzündung der Hornhaut (Cornea) und des angrenzenden Gewebes führen. Unter normalen Umständen wird im Auge täglich neue Tränenflüssigkeit in ausreichendem Ausmass produziert, um die Hornhaut vor dem Austrocknen und somit vor Schäden zu schützen. Ausserdem sorgt der regelmässige Austausch für ein Ausspülen potentieller Schadstoffe und der Abwehr von Erregern. Hergestellt wird diese speziell zusammengesetzte Flüssigkeit von der Tränendrüse, die sich im jeweils oberen, äusseren Bereich des Auges befindet. Mit jedem Lidschlag wird die Tränenflüssigkeit gleichmässig als dünner Film über der Hornhaut verteilt.

Ist dieser natürliche Prozess gestört, äussert sich dies meist durch ein Tränen, Brennen und Druckgefühl der Augen – manchmal auch durch eine Sehschwäche. Die Ursachen für trockene Augen sind zahlreich, dazu gehören aber insbesondere trockene Umgebungsluft oder gar Rauch, Entzündungen oder gewisse Medikamente die als Nebenwirkung trockene Augen verursachen können. Eine andere häufige Ursache ist starker Wind, der normalerweise als Reaktion meist zu tränenden Augen führt – was bei eingeschränkter oder mangelhafter Produktion von Tränenflüssigkeit aber natürlich zum Problem werden kann. Auch Personen, die viel Zeit vor Bildschirmen verbringen tendieren dazu trockene Augen zu bekommen.

Es gibt auch Krankheitsbilder, die direkt oder indirekt zu trockenen Augen führen. Indirekte Ursache können rheumatische Erkrankungen, Lymphome (Vergrösserung der Lymphknoten), HIV, Sarkoidose oder Abstossungsreaktionen bei Knochenmarkstransplantationen sein. Als primäres Krankheitsbild und somit direkte Ursache gilt das Sicca-Syndrom beziehungsweise Sjörgen-Syndrom.

Was ist das Sicca-Syndrom und was ist die Ursache?

Beim Sicca-Syndrom handelt es sich um eine chronische Autoimmunerkrankung, die Entzündungen im Bereich der flüssigkeitsproduzieren Drüsen – insbesondere im Kopf- und Halsbereich – führt. Trockene Augen sind dabei nur eines der Symptome: Bei Ausfall sämtlicher Drüsen kommt es unter anderem auch zu einem sehr trockenen Mund und Erkrankungen des Bindegewebes, da dieses ebenfalls nicht mehr ausreichend befeuchtet wird und somit „austrocknet“. Besonders für Schleimhäute, die im Kopf- und Halsbereich ja sehr prominent vertreten sind, ist eine unzureichende Befeuchtung verheerend. Das Sicca-Syndrom kann ausserdem im Zusammenhang mit rheumatischen Erkrankungen auftreten (eine Unterscheidung ist dabei lediglich vom zeitlichen Verlauf her möglich).

Therapie des Sicca-Syndroms

Mit einer frühzeitigen Abklärung durch einen Augenarzt kann ein Austrocknen der Augen festgestellt und so in vielen Fällen eine Hornhautentzündung (Keratitis) erkannt und behandelt werden, bevor es zu gröberen Schäden kommt. Der dabei verwendete Schirmer-Test misst die Menge von Tränenflüssigkeit mittels eines dünnen Papier-Streifens, der dem Auge angelegt und nach einer bestimmten Zeit ausgewertet wird. Ausserdem kann die Untersuchung mittels einer Spaltlampenuntersuchung geschehen, wodurch sich vor allem feine Strukturen in den vorderen Augenbereichen gut beurteilen lassen. Für eine definitive Abklärung eines Sicca-Syndroms muss jedoch eine kleine Gewebeprobe aus einer Speicheldrüse entnommen (z.B. von der Innenseite der Lippe) und histologisch untersucht werden.

Das Sicca-Syndrom wird therapiert, indem vor allem eine Linderung der Symptome im Vordergrund steht. Hierbei wird auf die individuelle Ausprägung der einzelnen Aspekte eingegangen und es können verschiedene Medikamente verschrieben werden, die beispielsweise den Speichelfluss anregen (kann zuerst auch durch Kauen von Kaugummi oder Bonbons versucht werden) oder Augentropfen. Über die konkreten Möglichkeiten und Optionen klären Sie die Ärzte der Augentagesklinik Zürich gerne auf.